IDA SOMAZZI:

1882 – 1963

Sie wächst als Tochter des Bundesbeamten Domenico Somazzi und der Catharina geb. Gamma in Bern auf. Nach der Ausbildung zur Sekundarlehrerin studiert sie an der Universität Bern Geschichte. Ihr Studium schliesst sie 1925 mit der Dissertation zur Geschichte der obrigkeitlichen Lehrgotten im alten Bern - Ein Beitrag zur Schulgeschichte und zur Geschichte der Frau im Dienste des öffentlichen Unterrichts ab. Zwei Jahre leitet sie eine Primarschule in Argentinien. Von 1925 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1949 unterrichtet sie am Lehrerinnenseminar der Stadt Bern.

Ida Somazzi engagiert sich für gerechte Bildungschancen junger Frauen. Sie kämpft für die Besserstellung der Lehrerinnen und für Lohngleichheit. Auch die Völkerverständigung, die Friedensarbeit und das Frauenstimmrecht gehören zu ihren Anliegen. 1921 wird sie in den Exekutivausschuss der Schweizerischen Völkerbundsvereinigung gewählt. Später wird sie für die Schweizerische Gesellschaft für die Vereinten Nationen (UNO) aktiv und leitet deren Erziehungskommission. 1949 wird sie Mitglied der damals gegründeten Schweizerischen UNESCO-Kommission. Sie arbeitet mit in der Kommission für internationale Fragen des Bundes Schweizerischer Frauenorganisationen (heute Alliance F), in der Schweizer Europa-Hilfe und im Stiftungsrat des Pestalozzidorfes.
1948 wird Ida Somazzi Präsidentin der Schweiz. Arbeitsgemeinschaft Frau und Demokratie. Sie hat bereits 1933 zu deren Initiantinnen gehört. Diese Organisation ist im Kampf gegen Faschismus und Nationalsozialismus entstanden. Gegen Ende der 1930er Jahre bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg verschreibt sich die Arbeitsgemeinschaft – vor dem Hintergrund der Geistigen Landesverteidigung – der staatsbürgerlichen Bildung von Frauen.
In Verbindung mit diesen verschiedenen Ämtern ist Ida Somazzi häufig als Rednerin unterwegs.
Zum Gedenken an ihre langjährige Präsidentin gründet die Arbeitsgemeinschaft Frau und Demokratie 1964 eine Stiftung, die seither jährlich den wesentlich durch die Oltener Ärztin Maria Felchlin (1899-1987) gestifteten Somazzi-Preis verleiht.

Der Nachlass von Ida Somazzi befindet sich im Archiv der Gosteli-Stiftung in Worblaufen. In Bern ist eine Strasse nach ihr benannt.

(Quelle: Gosteli-Stiftung)